EmK Zwickau-Planitz

Oberhalb des Planitzer Marktes erhebt sich monumental im Ortsbild die Christuskirche mit ihrem 27 Meter hohen massiven Turm als methodistisches Zentrum der südlichen Zwickauer Region, die neben der Erlöserkirche Plauen zu den größten Methodistenkirchen Deutschlands zählt. Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert übte die Gemeinde einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Ausbreitung des Methodismus im Erzgebirge aus.

Über Walthersdorf/Thür., Langenhessen und Fraureuth gelangte der Methodismus 1866/67 nach Oberplanitz. Der industrielle Aufschwung, besonders durch die Steinkohleindustrie, hatte einen immensen Bevölkerungsanstieg zur Folge.
In dieser Zeit wuchs die Gemeinde und versammelte sich zunächst in den „Waldhäusern“ am Ortsrand und später in der Fichtestraße in Planitz. Selbst Erweiterungen und Umbauten konnten den Zustrom an Gläubigen nicht bewältigen. Mit der Bildung eines selbständigen Gemeindebezirks einschließlich der Außengemeinden Cainsdorf, Ebersbrunn und Oberhohndorf beschloss man 1913 einen Bauplatz für einen Neubau zu suchen. Der erste Weltkrieg brachte die Aktivitäten zunächst zum Erliegen. Nachdem Architekt Paulus Zeuner (1902-86) Pläne vorgelegt hatte, begann 1928 der Bau einer neuen Kirche. Der große gegliederte Baukörper mit 1200 Sitzplätzen erhielt sein sakrales Erscheinungsbild durch die Gestaltung von Fensterbändern und einen aufgesetzten schlanken Dachreiter.
Nach nur knapp 15 Jahren zerstörten amerikanische Bomber das Gebäude. Man kann kaum ermessen, was das für die Kirchgemeinde bedeutete. Erschüttert standen die Menschen vor dem Trümmerhaufen. Die Bauschulden waren gerade beglichen worden. Das Gebäude war zerstört, nicht aber die Kirchgemeinde.
Nachdem mit der benachbarten Schloßkirche eine Interimslösung gefunden wurde, begann man mit dem Wiederaufbau der Kirche in anderer Gestalt, jedoch auf denselben Grund-mauern. Auch die neue Christuskirche im Heimatschutzstil ist Paulus Zeuner gelungen. Gestalterisch unterscheiden sich beide Kirchen sehr, so dass man nicht den gleichen Architekten dahinter vermuten könnte. Baukörper und Innengestaltung sind sachlich moderner geworden. Die Monumentalität wurde durch den seitlich angefügten separaten Kirchturm noch gesteigert, wobei fein ausgearbeitete Details sowohl eine gute städtebauliche Einordnung als auch eine schöne Raumwirkung im Innern erzielen. An der Fassade stehen Kratzputzflächen im gestalterischen Dialog zum Natursteinsockel und den Gewänden aus Rochlitzer Porphyr. Die neue Kirche hat einen eingezogenen Altarraum, der mit einem großen Sandsteinaltar (Geburt, Auferstehung und Pfingstgeschehen) von Werner Hempel aus Dresden und schönen Bleiglasfenstern mit Szenen von Christus - der auf Menschen trifft, die ihn annehmen oder ablehnen - ausgestattet ist. Steinerne Kanzel und Taufstein bilden mit dem Altar eine gelungene Einheit. Die komplette Innengestaltung des Kirchraumes stammt aus der Hand des Kunstmalers Helmar Helas. Außerdem besitzt die Kirche neben der südlichen Seitenempore eine Stirnempore mit einer klangschönen Orgel aus der Potsdamer Werkstatt Alexander Schuke mit 23 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Die Innengestaltung mit dem Spruch: „Siehe ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten.“, sowie die inhaltliche Gestaltung der Fenster und des Steinaltares wird dem Namen Christuskirche voll gerecht und gehört zu den am aufwendigsten und gelungensten künstlerischen Gestaltungen in methodistischen Kirchen.
Am 13.09.1952 erscholl zum ersten Mal das neue Eisenhartgussgeläut mit der „Gebetsglocke“ (450 kg), der „Lebensglocke“ (900 kg) und der „Ewigkeitsglocke“ (1900 kg) aufgrund der Harmonisierung mit der benachbarten Lukaskirche in Es-Dur.
Nicht zu vergessen sind die großartigen Leistungen der Gemeindemitglieder, die in 16.000 Arbeitsstunden die Schutthaufen enttrümmert haben und gleichzeitig 635.000 DM für den Neubau sammeln mussten.
Am 30.08.1953 zog die Gemeinde in die neue Christuskirche ein. Ein denkwürdiger Tag, denn innerhalb von 23 Jahren hat man zwei große Kirchen mit der Kraft und Hilfe Gottes bauen dürfen. Besondere Verdienste beim Wiederaufbau sind Pastor Johannes Steindorf zuzuschreiben.
In den Jahren 2002 (Innenraum) und 2004 (Fassade, Turm) konnte mit zum Teil öffentlichen Mitteln unter der Leitung und Planung von Kirchenbaurat Gabriel Püschmann nach ausführ-licher Befunduntersuchung durch Restaurator Ulrich Blauhut die Kirche wieder in den Originalzustand versetzt werden.
Es ist einer der wenigen, aber sehr beeindruckenden Kirchräume dieser Stilepoche, die noch im originalen Erscheinungsbild der Erbauungszeit erhalten sind.

Die Gemeinde eine große Ausstrahlung auf die Region. Allianz und Ökumene im Ort haben sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Aufgrund der Größe des Kirchraums (etwa 800 Sitzplätze) wird sie häufig für zentrale Gottesdienste und Konzerte benötigt. Selbst Schulen nutzen die Kirchräume für Veranstal-tungen. Außerdem ist die Christuskirche mittlerweile ein kirchenmusikalisches Zentrum geworden. In diesem Jahr fanden die ersten Planitzer Kirchenmusiktage mit einem Kantaten-gottesdienst, drei musikalischen Adventsvespern und dem Weihnachtoratorium von Bach als Abschlusskonzert statt.

Gabriel Püschmann

Gemeindeinfos

Gemeindeart: Evangelisch-methodistische Kirche (EmK, UMC)
Gottesdienst: Sonntag 10:00 Uhr
Gemeindebesucher: ca. 50-100 Personen
Sprachen: Deutsch
Kinderbetreuung: ✅ (ja, während des Gottesdienstes)
Ansprechpartner: Sup. Werner Philipp D.Min
Telefonnummer: +49 (0375) 78 05 29
E-Mail-Adresse: E-Mail-Adresse der Gemeinde EmK Zwickau-Planitz
Adresse:
Richardstraße 8
08064 Zwickau-Planitz
Deutschland
☛  https://www.atlas.emk.de/index.php?id=emk_zwickau_planitz

Gemeindeangebot

Seelsorge
Chor / Band
Sonntagsschule
Bibelstudium
Jugendstunden (ab ca. 20 Jahre)
Jungschar (ca. 9-12 Jahre)
Kinderstunden (ca. 4-8 Jahre)
Seniorentreffen
Hauskreise
Gottesdienste

Landkarte


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